Jagen mit dem Rhodesian Ridgeback in Deutschland

Anfänge:

Jagdliches Arbeiten mit den »Ridged Dogs« hatte schon vor der Anerkennung des Rhodesian Ridgeback-Standards im Jahre 1926 eine lange Tradition. Entsprechend ihrem bei der F.C.I. hinterlegtem Standard Nr. 146 gilt diese Rasse weltweit nach wie vor als brauchbarer Jagdbegleiter. In europäischen Nachbarländern gehört der Rhodesian Ridgeback ganz selbstverständlich zur umfangreichen Palette der erfolgreich geführten Jagdhunde.
In Deutschland wurde 1956 ein von Frau Rosy Brook-Risse beim Umzug aus Afrika mitgebrachter Rüde aus einer berühmten afrikanischen Linie in NRW einem bekannten Rüdemann zur Ausbildung anvertraut. Dieser bezeichnete ihn als einen der besten Jagdhunde, mit denen er je gearbeitet hatte. 1963 brachte Carl-Ludwig von Geibler, erster Züchter von Rhodesian Ridgebacks in Deutschland und Begründer der Zuchtstätte "Aus dem Skaaprevier" seine Stammhündin Tapsi aus Namibia für die Jagd mit nach Niedersachsen und pflegte in seiner Zucht die Erhaltung der hierfür notwendigen Eigenschaften: Schnelligkeit und Wendigkeit gepaart mit Wildschärfe und Nervenstärke und vor allem - Teamfähigkeit! Skaaprevier-Ridgebacks legten bereits in den Jahren 1964-1982 anerkannte Jagdprüfungen ab, Hunde aus nachzüchtenden Zwingern und weitere Linien folgten. Auch heute noch führen viele Ridgebacks mit optimalen Jagdeigenschaften ihre Abstammung auf diesen Zwinger zurück.

Werdegang:

In den folgenden Jahren der steigenden Popularität der RR’s gab es jedoch zunehmend bürokratische, ausgrenzende Schwierigkeiten. In einigen Landesjägerschaften ließ man Ridgebacks generell als "Exoten" zu Prüfungen nicht mehr zu, seinen bereits bewiesenen Fähigkeiten zum Trotz. Die Landesjagdgesetze korrigierten zudem die bisherigen Bestimmungen zugunsten der etablierten Jagdhunde.
Das über Gebühr lange Halten der Rasse in der F.C.I.-Gruppe 8 sowie Richtungsdifferenzen im seinerzeit die RR's vertretenden Verein verhinderten lange Jahre eine einheitliche Strategie zur Anerkennung der jagdlichen Eignung des Rhodesian Ridgeback in der damaligen "BRD". Je mehr er zum Trend-Hund mit lohnender Preisgestaltung wurde, desto weniger waren die meisten Züchter an arbeits- und zeitaufwendigen Leistungsnachweisen ihrer Zuchthunde interessiert.

Unser Verein:

Bei der Gründung unseres Vereins im Jahr 1990 als "Löwenhund Deutschland- Rhodesian Ridgeback e.V." (LDRR) waren 50% der Gründungsmitglieder aktive Jagdscheininhaber! Während der Anerkennungsphase des Vereins war es jedoch nicht möglich, im Vereinszweck der Satzung die “Erhaltung des ursprünglichen Gebrauchswerts der Rasse” zu fordern. Dessen ungeachtet lud der Verein ab 1992 in unregelmäßigen Abständen die als Jäger bekannten Mitglieder zu Übungswochenenden ein.
Auch nach der schwierigen Anerkennungsphase bis 1995 konnte die Erhaltung der ursprünglichen Fähigkeiten unserer Rasse weiterhin nur dem privaten Engagement jagdlich Interessierter überlassen werden.
Erst 1997 nach der Einordnung der Ridgebacks in die F.C.I.-Gruppe 6 (Lauf- und Schweißhunde) wurde die Planung von regelmäßigen Vereinsaktivitäten hierzu sinnvoll; eine Annäherung an die Jagdgebrauchs-Szene wurde jedoch schwieriger als zuvor. Geht es doch inzwischen mancherorts nicht mehr um den Nachweis der Brauchbarkeit eines Jagdhundes, sondern offensichtlich um die Ausgrenzung nicht genehmer Rassen.
Trotz des Gegenwindes begannen wir ab 2000 im Verein planmäßig mit der jagdlichen Ausbildung von Rhodesian Ridgebacks. Die Umbenennung des Vereinsnamens in "RR-Jagd Hund Verein" und auf den folgenden externen Druck in "Club E.L.S.A. - Club zur Erhaltung der Laufhunde des Südlichen Afrika e.V." gegen Ende 2001 verdeutlicht unsere Zielsetzung, die Zucht im Club ELSA auch nach Leistungskriterien der Jagdeignung zu betreiben.

Aktuell:

Um auf dem Gebiet der Jagd in den entscheidenden Gremien Anerkennung zu finden, ist von uns im Revier dauerhafte und nachhaltige Breitenarbeit gefordert. Die jährlichen Schweißhundführer-Lehrgänge unter professioneller Leitung von Herrn Wildmeister Hans- Joachim Borngräber und erfahrenen Berufsjägern sowie die durchgeführten Club ELSA-Schweißprüfungen der Hund-Führer Gespanne sind Bestätigung unserer Arbeit auf diesem Weg. Die bei uns praktizierte Qualifizierung von Hund und Führer gleichermaßen ist ein Novum in der Jagdhundeausbildung.
Nach der Ausbildung einer kompletten RR-Gruppe mit ihren Führern bis hin zur erfolgreichen Ablegung der ersten 1000m Fährtenschuhprüfung im Jahr 2005 hat inzwischen eine neue Generation von Rhodesian Ridgebacks mit ihren Führern die ersten 300m, 600m und 1000m Fährtenschuhprüfungen bestanden. Die Zucht mit qualifizierten RR’s kann nun sorgsam angegangen werden.
Weltweit ist der Club ELSA der erste und einzige F.C.I.-Zuchtverein, der bisher auf dieser Basis die jagdliche Leistungsfähigkeit von Rhodesian Ridgebacks unter Beweis gestellt hat und weiterhin beweist.